Geschichte
1157
Nach Beginn der Zweiten Ostexpansion des deutschen Feudaladels wird Graf Volrad von Dannenberg vom Bayern- und Sachsenherzog Heinrich dem Löwen mit der Grafschaft Dannenberg und dem rechtselbischen slawischen Land Wehningen (terra waninge), das Gebiet zwischen Rögnitz, Elde und Elbe, belehnt. Somit wird das slawische Dorf Glaisin Bestandteil des weltlichen Herrschaftsgebietes der Grafen von Dannenberg. Kirchlich untersteht Glaisin seit 1158 dem Bischof Evermod von Ratzeburg.
1282
Glaisin wird erstmals urkundlich als Glesin erwähnt. Spätere Schreibweisen sind 1291 Glesyn, 1368 Glesine up de Eldene und 1540 Glessyn. Ortsnamen mit der Endung „in“ sind slawischen Ursprungs. Der Name ist hergeleitet von dem altslawischen Wort glez oder gleznü für Knöchel.
In einer nicht datierten Urkunde des Klosters Eldena wird bezeugt, dass Alburg, Witwe des Ritters Wipert von Melenteke, den Nonnen 1 Pfund wendischer Pfennige jährlich im Dorfe Glaisin verliehen hat.
1285
Graf Friedrich von Dannenberg bestätigt die früheren Schenkungen des vermutlich um 1282 verstorbenen Ritters Wipert von Melenteke gegenüber dem Zisterzienserklosters Eldena und befreit die Güter in Glaisin, die nicht näher bezeichnet werden, von allen Diensten und Leistungen an die Grafschaft. Zu dieser Zeit scheint die Besiedlung Glaisins mit deutschen Bauern abgeschlossen zu sein. Dass es in Glaisin bei der Kolonisation zu einer Assimilation der slawischen Bevölkerung kommt, belegen noch heute Familiennamen, die sowohl slawischen als auch deutschen Ursprungs sind. Neben die slawischen Bauern des Dorfes treten deutsche Siedler, die als wesentliche Neuerung für die bis dahin ausschließlich slawischen Agrarverhältnisse die Hufenverfassung, den schweren Bodenwendepflug und die entwickelte Dreifelderwirtschaft mit sich bringen.
Die Hufe ist seit dem Mittelalter ein Sammelbegriff für die zum Lebensunterhalt notwendige Hofstätte der bäuerlichen Familie mit Ackerland und Nutzungsrecht an der Allmende der Gemeinde. Die Durchschnittsgröße einer Hufe betrug 7 bis 10 Hektar und bildete die Grundlage für die Berechnung der Steuer.
1298
Im Jahre 1227 bricht die dänische Hoheit über Norddeutschland und somit auch über die Grafschaft Dannenberg nach der Schlacht bei Bornhöved zusammen. Das Fürstentum Mecklenburg wird 1229 unter den 4 Enkeln von Heinrich Borwin I. geteilt. 1265 wird Heinrich I., genannt der Pilger, Fürst von Mecklenburg. Er nimmt 1271 am 7. Kreuzzug unter Führung des französischen Königs Ludwig zur Unterwerfung Palästinas teil. Die Regentschaft im Fürstentum Mecklenburg überlässt Heinrich seiner Gattin Anastasia. In Akkon verlässt Heinrich das Kreuzritterheer, um als einfachen Pilger nach Jerusalem zu gelangen. Die Sarazenen nehmen ihn und seinen Knappen Martin Bleyer gefangen und bringen ihn nach Kairo.
In Mecklenburg wird in den Jahren neben den geistlichen Institutionen der Bistümer Ratzeburg und Schwerin und den aufkommenden Städten allmählich auch die Position des ländlichen weltlichen Adels immer deutlicher. Die Ritter, die zunehmend zu Raubrittern verkommen, sind sowohl deutscher wie slawischer Provenienz. Zu ihnen gehört auch Hermann Riebe aus wendischem Hause. Er besitzt unter anderem Burgen in Hitzacker, Redefin und Glaisin und erreicht eine Machtfülle, der die Grafen von Dannenberg allein nicht gewachsen sind. Auch überfällt und beraubt er in zunehmendem Maße Kaufleute auf der Handelsstraße von Magdeburg über Lenzen, Gorlosen, Eldena, Glaisin und Hagenow nach Lübeck. Die Hansestadt Lübeck verbündet sich mit dem Sohn des mecklenburgischen Fürsten Heinrich I., Heinrich II., genannt der Löwe, und anderen Fürsten, um den Vertrag von Dutzow aus dem Jahre 1291, in dem Hermann Riebe gezwungen wurde, seine Burgen zu schleifen, durchzusetzen und um das Raubrittertum im Lande Wehningen zu bekämpfen.
Im August 1297 rücken zusammen mit Heinrich II. von Mecklenburg die Herzöge Johann und Albrecht von Sachsen, die Kriegsknechte des Markgrafen von Brandenburg, die Grafen Nikolaus und Gunzelin von Schwerin, Johann von Gadebusch, Hans von Putlitz und das Aufgebot der Stadt Lübeck vor die Burg Glaisin, in der sich der junge Hermann Riebe mit 40 Gefolgsleuten verschanzt.
Am Abend vor dem Weihnachtsfest 1297 werden Fürst Heinrich der Pilger und sein Knappe von Sultan Malek al Mansur nach 26-jähriger Gefangenschaft in Kairo freigelassen. Fürst Heinrich I. begibt sich zunächst nach Rom, wo er vom Papst Pfingsten 1298 den apostolischen Segen erhält, und dann in die Heimat Mecklenburg zurück. Vor der belagerten Burg Glaisin trifft Heinrich der Pilger mit seinem Sohn Heinrich den Löwen zusammen.
Nach Eroberung der Burg werden alle Gefangenen gehängt, nur Ritter Hermann Riebe gelingt die Flucht auf die Grabenburg Redefin. Hier wird er wenig später ergriffen und hingerichtet.
Die Glaisiner Burg wird zerstört. Heute erinnert ein nahe der Röcknitz gelegener mit Eichen bewachsener niedriger Hügel auf dem Wege nach Klein Krams an die einstige mächtige Burg. Bei der Burg handelt es sich vermutlich um die erstmals zwischen 1190 und 1195 und wieder 1291 erwähnte Anlage Walerowe am Grenzfluss (Rögnitz) der terra Waninge. Die ehemalige Burganlage ist heute ein geschütztes Bodendenkmal.
1306
Mit Aussterben des Geschlechtes der Grafen von Dannenberg fällt das Land Wehningen mit Glaisin an die sächsische Grundherrschaft zurück und wird Bestandteil des Herzogtums Sachsen-Lauenburg. Ein Jahr später ist Glaisin ganz im Besitz des Klosters Eldena, indem die Herzöge von Sachsen-Lauenburg die Dannenberger Schenkung des Dorfes Glaisin an das Nonnenkloster bestätigen.
1372
Durch den Vertrag zwischen den Herzögen von Sachsen-Lüneburg und Albrecht von Mecklenburg vom 31. Mai 1372 kommt Glaisin zu Mecklenburg.
1558
Mit der Säkularisation des Zisterzienser-Nonnenklosters Eldena wird Glaisin landesherrlicher Besitz und gehört seitdem zum Domanialamt Eldena. Das Dorf besteht aus 12 Hufen, darunter eine Freihufe. Die Grundsteuer beträgt 16 Schillinge je Hufe.
1618/48
Wie ein Magnet zieht die nahe Festung Dömitz im Dreißigjährigen Krieg die Kriegsvölker verschiedener Herren Länder an. 1626 ist das südwestliche Mecklenburg von dänischen Truppen besetzt und 1627 kommt das kaiserliche Heer Wallensteins durch das Gebiet. Diese werden im Dezember 1631 von den Schweden vertrieben. Am 22. Oktober 1635 vernichtete der schwedische Feldmarschall Johan Banér ein Korps sächsischer Infanterie bei Dömitz und 1649 müssen die Bauern Südwestmecklenburgs schwere Hand- und Spanndienste leisten, um die Bagage der schwedischen Garnison von Dömitz nach Wismar zu befördern. Die Dorfbevölkerung leidet unter Raub, Mord und Brandschatzungen der ständigen Durchzüge kaiserlicher und schwedischer Truppen. Nach Abschluss des Friedens zu Osnabrück und Münster 1648 leben in den Dörfern Südwestmecklenburgs nur noch ein Drittel der Vorkriegsbewohner. Von den Folgen des Dreißigjährigen Krieges und den späteren Kämpfen erholt sich Glaisin lange Jahre nicht. Auch nach dem Westfälischen Frieden kommt es immer wieder zu Truppendurchzügen mit Plünderungen durch nordische, brandenburgische und kaiserliche Söldner. Noch fast 50 Jahre später liegen in Glaisin 7 Höfe wüst.
1734
Als Folge der Auseinandersetzungen zwischen dem Herzog Carl Leopold mit der Ritterschaft des Landes entsendet der Kaiser hannöverische Truppen nach Mecklenburg, die den Herzog der Regierung entheben und eine kaiserliche Kommission einsetzen. Carl Leopold sucht Rettung bei dem preußischen König, dem er bei einem etwaigen Aussterben seines Geschlechts die Thronfolge in Mecklenburg verspricht. König Friedrich Wilhelm I. schickt ein preußisches Heer zum Schutze Carl Leopolds. Es nützt dem entthronten Herzogs wenig. Carl Leopolds Nachfolger Christian Ludwig drängt auf den Abzug der fremden Truppen. Diese verlangen die Erstattung der Kosten. Weil die Kassen leer sind, erhalten 1734 Braunschweig und Hannover 8, Preußen 4 mecklenburgische Ämter als Pfand. Es beginnt die Preußentid, die im Amt Eldena mit der Förderung von Handel und Gewerbe, aber auch mit verstärkten Soldatenwerbungen für die preußische Armee einhergeht. Aus dem Jahre 1732 wird berichtet, dass sich der Kronprinz von Preußen, der spätere König Friedrich der Große, persönlich um die Verschleppung eines Schäfers aus Bresegard für die „Langen Kerls“ bei der Garde einsetzt.
1787
Herzog Friedrich Franz I. löst das Amt Eldena mit Glaisin aus dem preußischen Pfandbesitz los.
1795
Das Amt Eldena wird aufgehoben. Glaisin kommt an das Domanialamt Grabow.
1798
Der Forsthof wird gebaut.
1803
25. Januar. Der spätere Eldenaer Pastor Heinrich Timmermann wird als Sohn des Hauswirts Hans Joachim Timmermann und der Katharine Marie Becker in Glaisin geboren.
Lehrer Thoms stirbt und Johann Georg Schütze aus Deibow in der Westprignitz wird Dorfschulmeister.
1806/13
Nach dem Ende der Französischen Revolution machte sich Napoleon daran, das alte morsche Europa im Sturmschritt zu erobern. 1806 vernichtet er in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt die preußischen Armeen, die nach Norden zurückfluten. Die Franzosen folgen ihnen und besetzen Mecklenburg. Während der Franzosentid müssen auch Glaisiner Bauern Fuhrleistungen für das Militär erbringen.
Am 22. Juni 1812 beginnt Napoleon den Krieg gegen Russland. Hans Köpke aus Glaisin muss als Soldat im Mecklenburger Rheinbundkontingent am Feldzug teilnehmen und sieht seine Heimat nicht wieder. Napoleons Grande Armee wird in Russland vernichtet und russische Truppen unter Oberst Friedrich Karl von Tettenborn besetzen am 13. März 1813 Ludwigslust. Kosaken durchstreifen auch das Dorf Glaisin.
Herzog Friedrich Franz I. sagt sich am 14. März als erster deutscher Fürst vom Rheinbund Napoleons los und ruft am 25. März von Ludwigslust aus die Bevölkerung des Landes zum freiwilligen Waffendienst und zu Geld- und Sachspenden für den Befreiungskampf gegen die französische Fremdherrschaft auf. Die Gemeinde Glaisin spendet 15 Reichstaler und 32 Schilling.
1819
Laut der ersten Volkszählungen in Mecklenburg leben in Glaisin 269 Einwohner.
1840
Die Gemarkung des Dorfes erstreckt sich von der Elde bis zur Rögnitz. In Glaisin bestehen 2 Schulen, 1 Forsthof und eine Schmiede und zählt 454 Einwohner.
1851
Der erste Glaisiner, der nach Amerika auswandert, ist der Tagelöhner Joachim Schütt mit Ehefrau und 5 Kindern. Bis 1898 wandern aus Glaisin ca. 350 Frauen, Männer und Kinder nach Amerika aus.
1856
1. Mai. 10 Bauernhöfe im Dorfkern um den Anger werden durch ein Großfeuer vernichtet. 3 Bauerngehöfte werden wieder aufgebaut, die übrigen 7 auf den Bauernlaasen verlegt.
1866
Der alte Glaisiner Schulkaten im Dorfkern wird für 50 Taler auf Abbruch verkauft. Die Familie des Lehrers Gottlieb Gillhoff zieht in das neuerrichtete zweiklassige Erste Schulhaus um, das zwischen Forsthof und Zweitem Schulhaus errichtet wird. Das Zweite Schulhaus wird für Schüler vom 1. bis 3. Schuljahr, das Erste Schulhaus für Schüler vom 4. bis 8. Schuljahr eingerichtet.
1873
Die ersten Häuslereien werden an der Straße nach Bresegard (Häuslerlaasen) errichtet. Häusler waren Eigentümer eines Hauses und besaßen wenig oder gar kein Feld und bestritten ursprünglich ihren Lebensunterhalt durch Tagelöhnerarbeit beim Bauern oder durch handwerkliche Tätigkeit.
1892
29. September. In der Scheune des Erbpächters Joachim Diehn bricht zwischen 17 und 18 Uhr ein Feuer aus. Das ganze Gehöft und die Bauernstellen der Erbpächter Karl Timm, Karl Brüning, Joachim Jahnke, Karl Busacker, Karl Saß und Gehrcke werden eingeäschert. Bis auf ein Wohnhaus und 4 Scheunen werden sämtliche Gehöfte samt Korn- und Heuernte sowie Haus- und Ackergerät ein Opfer der Flammen. Vieh kommt nicht um. Bei der Brandbekämpfung sind die Feuerwehrspritzen aus Eldena, Bresegard, Leussow, Klein Krams und Göhlen zum Einsatz. In Glaisin gibt es noch keine Feuerwehr.
1894
Glaisin zählt 535 Einwohner. Im Dorf werden 23 Häusler genannt.
1898
Der letzte bekannte Glaisiner Auswanderer ist Johann Karl Bäthke mit Ehefrau und 3 Kindern. Sie siedeln in Victor, Iowa (USA).
1899
Anlegung des Friedhofes. Bis dahin wurden verstorbene Glaisiner in Eldena beigesetzt.
1904
In der 1904 erbauten Häuslerei Nr. 49 wird eine Mühle mit Elektrizitätswerk eingerichtet, die mit dem erzeugten Strom auch das Dorf versorgt.
1906
Albert Oeding eröffnet in der Häuslerei 48 ein Kolonialwaren-Geschäft.
1908
Hermann Rieke baut in Glaisin eine Molkerei.
1914
Durch Kindeshand ausgelöst, brennen 7 Bauerngehöfte nieder.
24. August. Glaisin hat den ersten Toten des Krieges zu beklagen.
1918
Am Ende des Ersten Weltkrieges hat Glaisin 36 Gefallene zu beklagen.
1936
Die Freiwillige Feuerwehr wird gegründet und erhält eine Handdruckspritze.
1941
3. Januar. Glaisin hat den ersten Toten des Zweiten Weltkrieges zu beklagen.
Während des Weltkrieges werden ausgebombte Familien aus dem Rheinland in Glaisin untergebracht und noch vor dem Überfall auf die Sowjetunion kommt es zur Aufnahme von Bessarabiendeutscher.
1945
Zu Jahresbeginn treffen die ersten Flüchtlingstrecks aus Ostpreußen in Glaisin ein.
2. Mai. Amerikanische Truppen besetzen Glaisin. Am Ende des Zweiten Weltkrieges hat Glaisin 62 Gefallene und Vermisste zu beklagen, das Dorf aber bleibt von Kriegszerstörungen verschont. Durch die Unterbringung zahlreicher Flüchtlinge und Umsiedler verdoppelte sich die Einwohnerzahl auf ca. 1.000.
1. Juni. Britische Truppen lösen die amerikanische Besatzungsmacht ab und besetzen Glaisin.
27. Juni. Die britische Besatzungsmacht unter Major Tompson zieht sich aus Ludwigslust und Glaisin zurück.
28. Juni.Sowjetische Truppen besetzen Glaisin.
1. Oktober. Der Schulunterricht wird wieder aufgenommen. Heinz und Anna-Elisabeth Stolte übernehmen den Schuldienst bis 1962.
1951
Juli. Im Forsthaus wird das erste Waldarbeiterlehrlingsheim des Kreises Ludwigslust für 16 Forstfacharbeiter eingerichtet, das bis 1953 besteht.
1952
Die Forstscheune wird von einem Blitz getroffen und brennt nieder.
1953
1. April. Eine Verkaufsstelle der Konsum-Genossenschaft wird in der Gastwirtschaft Burmester auf dem Häuslerlaasen eröffnet.
1954
Die Glaisiner Molkerei stellt ihren Betrieb ein.
Der staatliche Örtliche Landwirtschaftliche Betrieb (ÖLB) wird durch Martha Fründt und Karl Timm gegründet für Bauernstellen, die nur noch von älteren Leuten bewohnt waren und die ihr Anlieferungssoll nicht mehr erfüllen konnten. Am Ortsausgang nach Hornkaten werden Rinderoffenställe gebaut.
1955
23. November. Die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG Typ III) Freie Erde wird durch Gustav Jahncke und Karl Schult gegründet.
1957
Der Schützenverein wird im Rahmen der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) gegründet.
Die Kreissparkasse Ludwigslust richtet in Glaisin eine Agentur ein, die bis 1983 von Marga Haberland geführt wird.
Dezember. Ein neues Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr zwischen den Gehöften von August Thees und Wilhelm Friel entsteht.
1958
Der frühere Gemeindesekretär Otto Büsch wird Bürgermeister.
1. September. Eine Schülerbuslinie von Glaisin nach Eldena wird eingerichtet, da künftig alle Schüler der 5. bis 8. Klasse in Eldena zur Schule gehen.
1960
20. März. Glaisin wird Vollgenossenschaftliches Dorf. Die LPG Typ I Frischer Wind und die LPG Typ I Frohe Zukunft werden gegründet, die sich 1962 zusammenschließen. Die zusammengelegte LPG erhält den Namen Johannes Gillhoff. Die Stallanlagen werden erweitert, so dass Tierzucht und Tierproduktion dominieren. Die LPG zählt 59 Mitglieder und bewirtschaftet eine Fläche von 335 Hektar.
In Glaisin wird eine Ortsgruppe der Volkssolidarität gegründet.
1961
Bau einer Leichenhalle auf dem Friedhof.
1962
21.Oktober. Einweihung der Christus-Kapelle durch Landessuperintendent Alstein und Pastor Wilhelm König.
1963
Lehrerin Christel Tiede leitet den Unterricht bis zur Auflösung der Schule in Glaisin 1973.
1965
Der Schützenplatz wird auf den Schnellberg verlegt.
1969
Die Kooperationsgenossenschaft Glaisin/Göhlen wird gegründet.
1986
24. Mai. Feierliche Veranstaltung des Rates des Kreises Ludwigslust und des Kulturbundes der DDR zum 125. Geburtstag von Johannes Gillhoff im Gasthaus Thees. Den Festvortrag zu Leben, Werk und Wirkung Gillhoffs hält Hartmut Brun.
31. Mai. Festveranstaltung der Kirchgemeinde Eldena zum 125. Geburtstag von Johannes Gillhoff in der Christus-Kapelle Glaisin.
1990
1. Juli. Günter Möller wird zum Bürgermeister gewählt.
1991
Rückgabe der LPG-Flächen an die privaten Besitzer.
24. April. Die Partnerschaftsurkunde zwischen den Gemeinden Wulsbüttel im Landkreis Cuxhaven und Glaisin wird durch die Bürgermeister Richard Burmeister und Günter Möller in Wulsbüttel unterzeichnet.
Glaisin wird in das Dorferneuerungs-Programm aufgenommen.
19. August. Die Freiwillige Feuerwehr Glaisin erhält auf Initiative von Friedrich Lüth ihr erstes Löschfahrzeug, übergeben von der Partnergemeinde Wulsbüttel. Friedrich Lüth, ehemaliger Glaisiner in Wulsbüttel, wird Ehrenmitglied der Feuerwehr Glaisin.
1992
Der Püttberg wird zu einem Park umgestaltet.
27. März. Auf Initiative von Wera Festner wird der Kreislandfrauenverein Ludwigslust mit Sitz Glaisin gegründet.
24. Oktober. Eröffnung der Gillhoff-Stuv. Umbenennung des Dorfplatzes in Johannes-Gillhoff-Platz und Pflanzung einer Gillhoff-Ulme, gestiftet von der Stadt Ludwigslust.
1993
28. Januar. Glaisin präsentiert sich erstmals auf der Grünen Woche in Berlin. Bürgermeister Günter Möller stellt in Berlin das Modellprojekt Glaisin für den Landtourismus vor.
24. April. Die Johannes Gillhoff Gesellschaft wird 10 Frauen und Männern gegründet.
1994
22. Februar. 14 Studenten von St. Olaf College aus Minnesota, USA, mit Professor Dr. Joachim Reppmann besuchen Glaisin und führen unter Leitung von Udo Baarck eine Exkursion durch.
15. Oktober. Mitglieder der Johannes Gillhoff Gesellschaft besuchen den Bürgerverein in Wulsbüttel und besichtigen die Auswanderer-Ausstellung in Bremerhaven.
1995
6. bis 9. Juli. Festtage anlässlich der 1000-Jahrfeier Mecklenburg.
7. Juli. Die Theaterspielgruppe Landkomödianten aus Lenschow im Landkreis Parchim zeigt Szenen aus Jürnjakob Swehn der Amerikafahrer im Gasthaus Thees und auf dem Schützenplatz findet eine Oldie-Disko mit DJ Mecki statt.
8. Juli. Übergabe des restaurierten Backhauses mit einem Auftritt der Dabeler Müllerburschen.
56. Schützenfest. Kulturprogramm des Kreislandfrauenvereins und Auftritt der Kindergruppe aus Warlow. Bürgermeister Jürgen Behrends wird Schützenkönig und Werner Richter zum Ehrenmitglied des Schützenvereins Union 90 ernannt.
16. Juli. Auf dem Schützenplatz finden ein Indianerschauspiel, ein Mecklenburger Handwerkermarkt, eine Disko mit DJ Mecki, ein Plattdeutsches Kabarett aus Neustadt-Glewe und ein Konzert der Plattfööt statt
1. Juli. Die Familie Friel eröffnet im ehemaligen Viehhaus ihres Gehöftes ein Heuhotel.
5. August. Die Balower Plattsnackers gastieren mit dem Theaterstück Möllers Mudder im Gasthaus Thees.
29. August. Als 2. Stufe wird das Vorhaben am Viehhaus in das Gesamtprojekt Forsthof Glaisin des EU-Programms LEADER II aufgenommen.
2. Oktober. Die historische Lüneburger Postkutsche mit Curt Pomp macht erstmals Station in Glaisin.
1996
13. Januar. Inkrafttreten der Gestaltungssatzung der Gemeinde.
Februar. Die Poststelle wird geschlossen.
22. November. Die Gemeinde ist berechtigt, das von dem Heraldiker Manfred Sturzenbecher aus Glaisin entworfenen Wappen zu führen.
23. November. Feierliche Eröffnung des restaurierten Forsthauses mit Restaurant und Fremdenzimmern.
1997
6. Juli. Der Schriftsteller Karl-Heinz Madauß aus Parchim eröffnet im Forsthaus mit einer Lesung aus seinen Büchern die Veranstaltungsreihe Plattdeutsch vom Feinsten.
5. Dezember. Glaisin wird in Warlow als Kreissieger im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden ausgezeichnet.
1998
1. Mai. Sylvia Klüß aus Loosen übernimmt als Pächterin den Forsthof.
13. bis 14. Juni.Gillhoff-Tage. Bürgermeister Jürgen Behrends wird die Ehrennadel der Landsmannschaft Mecklenburg verliehen und die Fotoausstellungen zur Auswanderergeschichte von Udo Baarck, Kai Brauer aus Berlin und Walter Hinghaus aus Schwerin wird in Glaisin eröffnet.
14. Juni. Auf der Internationalen Fachtagung im Viehhaus werden Vorträge gehalten: Hartmut Brun zu Johannes Gillhoff als Autor des Romans Jürnjakob Swehn der Amerikafahrer, Dr. Richard Trost, Des Moines, Iowa (USA), zur englisch-amerikanischen Übersetzung des Romans Jürnjakob Swehn der Amerikafahrer, Udo Baarck und Kai Brauer zu Wege zu Jürnjakob Swehn, und Prof. Dr. Eldon L. Knuth aus Kalifornien (USA) zum Thema Wer war Jürnjakob Swehn.
Die Broschüre Glaisin in Mecklenburg-Vorpommern. Gillhoff-Dorf im Herzen der Griesen Gegend erscheint.
22. Juni. Glaisin wird von 137 teilnehmenden Orten Sieger des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft.
30. Juni.Farmer aus Minnesota (USA) besuchen die Agrargenossenschaft in Glaisin.
30. Juli. Zu den 12 teilnehmenden Dörfern am EXPO-Projekt Dorf 2000 gehört auf der Weltausstellung in Hannover aus Mecklenburg-Vorpommern Glaisin. Bürgermeister Jürgen Behrends unterzeichnet bei der feierlichen Registrierung der Dörfer im ehemaligen Seminarhof des Klosters Weyarn in Bayern für die Gemeinde Glaisin.
18. August.Offizielle Ehrung der Gemeinde Glaisin im Landeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft und Überreichung der Plakette durch Landwirtschaftsminister Martin Brick in Basedow.
27. August.Der Glaisiner Manfred Sturzenbecher eröffnet im Foyer des Landratsamtes Ludwigslust seine Ausstellung 50 Jahre Luftbrücke Berlin, die aufgrund des großen Interesses bis Ende Oktober verlängert wird.
28. August.Der Fahrradweg zwischen Glaisin und Hornkaten als Teilstück des Ostsee-Elbe-Radfernweges wird übergeben.
6. September. Feierliche Übergabe des restaurierten Viehhauses mit einem Gottesdienst, der Eröffnung einer Gemäldeausstellung von Alfreda Nadolny und Hoffest mit der Blaskapelle Wilfried Bröderdörp aus Dömitz. Den Festgottesdienst hält Propst Karl-Martin Schabow.
Auf dem 1. Sängerkrieg zu Glaisin lesen nachmittags im Viehhaus die Autoren Jürgen Borchert und Peter Kunze aus Schwerin sowie Gerd Lüpke aus Varel eigene niederdeutsche Texte.
18. September. In Bonn erfolgt die Bekanntgabe, dass die Gemeinde im 19. Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wird.
26. September.Einweihung des Hauses der Vierjahreszeiten.
1999
3. Januar.Reinhard Heißner beginnt im Viehhaus mit der Veranstaltungsreihe Plattdütsch tau'n Hoegen un Besinnen und trägt aus dem Roman Jürnjakob Swehn der Amerikafahrer vor.
28. Januar.Glaisin wird im Internationalen Congress Centrum (ICC) Berlin in Rahmen der Grünen Woche durch Gräfin Sonja Bernadotte als Präsidentin der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft und Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke mit der Goldmedaille im Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft ausgezeichnet.
Jürgen Behrends und Gemeindevertreter Herbert Schult werden von Bundespräsident Roman Herzog im Schloss Bellevue zu Berlin in Audienz aus Anlass der Verleihung der Goldmedaille im Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden - unser Dorf hat Zukunft empfangen.
13. Juni. Jürgen Behrends wird bei der Kommunalwahl mit großer Mehrheit als Bürgermeister der Gemeinde wiedergewählt.
19. September.Feierliche Einweihung der Kulturscheune durch Landwirtschaftsminister Till Backhaus. Für die kulturelle Umrahmung sorgen der Chor der Sangesfreudigen Landfrauen und die Kindergruppe des Plattdeutschclub Richard Giese aus Warlow.
Eröffnung einer Gemäldeausstellung von Uwe Gloede aus Kirchdorf von der Insel Poel in der Kulturscheune.
28. November.Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Plattdütsch tau´n Hoegen un Besinnen überreicht der Maler Uwe Gloede ein Ölporträt Gillhoffs, das nach der Vorlage von Wolf Bergenroth (1929) entstand, der Johannes Gillhoff Gesellschaft und ein zweites Gemälde mit Gillhoff-Porträt über dem Schulhaus der Gemeinde Glaisin.
15. Dezember. In Hannover findet die Anerkennungsveranstaltung für die Weltausstellung EXPO 2000 statt. Glaisin wird für die Weltausstellung im weltweiten Projekt Dorf 2000 mit dem Vorhaben Frauen gestalten ein Dorf registriert.
2000
26. Februar.Feuerzangenbowle in der Kulturscheune. Gesprächspartner der 1. Glaisiner Talkrunde sind Udo Baarck, Jürgen Behrends, Hans-Joachim Bötefür und Reinhard Heißner. Die Moderation führt Hartmut Brun. Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt vom Elde-Trio aus Heiddorf.
März. Udo Baarck besucht Nachkommen ehemaliger Glaisiner im Mittelwesten der USA. Gemeinsam mit dem designierten Gillhoff-Preisträger 2000, Dr. Richard Trost aus Iowa, nimmt er als Vertreter der Johannes Gillhoff Gesellschaft an der 3. Plattdeutschen Konferenz in Wausau, Wisconsin, teil.
20. bis 21. Mai. Eröffnungsveranstaltung zur EXPO 2000 und Mecklenburger Spezialitätenfest auf dem Forsthof.
30. Mai bis 1. Juni. Das Glaisiner EXPO-Projekts wird auf dem Ausstellungsschiff Mecklenburg-Vorpommern in Düsseldorf durch Bürgermeister Jürgen Behrends und dem Chor des Landfrauenvereins präsentiert.
6. Juni.Eine Studiengruppe aus Michigan (USA) besucht im Rahmen eines Studiengruppenaustausches von ROTARY INTERNATIONAL Glaisin.
24. Juni. Nachfahren Glaisiner Auswanderer aus den USA besuchen Glaisin und werden von Udo Baarck durch die Gillhoff-Stuv geführt.
Die historische Postkutsche aus Lüneburg macht erneut Rast auf dem Forsthof.
10. Juli.Nachfahren von Johann Rösch aus Iowa-City besuchen Glaisin.
8. September.Udo Baarck und Professor Dr. Joachim Reppmann aus Northfield (USA) sprechen im Forsthaus zum Thema Geschichte der Auswanderung Glaisiner Bürger in die USA.
16. September. Professor Peter Richter von der Keio-Universität Tokio (Japan) hält in der Kulturscheune einen Vortrag zum Thema Fritz Reuter ist mein Leitstern des Lebens. Auf den Spuren des japanischen Reuter-Forschers Kakuji Watanabe.
17. September. Der Schauspieler Oliver Hermann aus Hamburg führt sein Soloprogramm Der Auswanderer nach Motiven von Johannes Gillhoffs Roman Jürnjakob Swehn der Amerikafahrer in der Kulturscheune auf.
3. Sängerkrieg zu Glaisin. Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff wird mit der Fritz-Reuter-Medaille der Landsmannschaft Mecklenburg ausgezeichnet.
18. November.Der Forsthof und die Johannes-Gillhoff-Gesellschaft führen die 2. Glaisiner Talkrunde unter dem Titel Bockbierbowle in der Kulturscheune durch. Gesprächspartner des Moderators Hartmut Brun sind der Schriftsteller Wolf Spillner aus Ludwigslust, der Volkskundler Kuno Karls aus Hagenow, Fritz Döscher vom Töpferhof Hohen Woos sowie die Bürgermeister aus Ludwigslust und Glaisin, Hans-Jürgen Zimmermann und Jürgen Behrends. Für die musikalische Umrahmung sorgt erneut das Elde-Trio aus Heiddorf.
1. Dezember. Abschlussveranstaltung zur Weltausstellung EXPO 2000 in der Kulturscheune mit den Hinterhof-Musikanten aus Hagenow. Mehr als 6 200 Gäste ausallen deutschen Bundesländern sowie unter anderem aus Frankreich, Australien, Schweden, Polen, Ungarn, Italien, USA, Indien und Litauen besuchten in dem Jahr das EXPO-Dorf Glaisin.
2001
20. Januar. Aufzeichnung der NDR-Rundfunksendung De Plappermoehl in der Kulturscheune. Durch das Programm führen Gillhoff-Preisträger Manfred Brümmer und Hannes Ossenkopp (Rainer Koch). Gesprächspartner sind Editha Endruhn, Helga Thees, Udo Baarck, Ingwelde Friel und Detlef Tiedcke. Für die musikalische Umrahmung sorgen die Gruppen Plattfööt und Open Ohr.
4. März. Der Bariton Rudolf D. Kostas aus Wien, begleitet am Klavier durch Philipp Frommherz aus Göttingen, gibt sein 1. Konzert mit Wiener Kaffeehaus-Musik in der Kulturscheune.
2002
8. Juni. Professor Dr. Eldon L. Knuth wird erster Ehrenbürger der Gemeinde Glaisin.
2003
14. Januar. Bürgermeister Jürgen Behrends begeht seinen 60. Geburtstag in der Kulturscheune. Zu den etwa 200 Gratulanten gehört auch Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.
14. April. Die Deutsche Post A.G. eröffnet eine Filiale im Forsthaus.
4. Mai. Der Schauspieler und ehemalige Direktor der Schweriner Fritz-Reuter-Bühne Rudolf Korf und Marion Balbach spielen in der Kulturscheune die vergnügliche Tragödie in zwei Akten Scheit mi ein bäten dod!.
28. Juni. Die Veranstaltung Sängerkrieg der Johannes-Gillhoff-Gesellschaft findet erstmals unter Schirmherrschaft von Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff auf der Internationalen Gartenbau-Ausstellung in Rostock unter dem Titel Sängerkrieg am Warnow-Kai statt.
1. Oktober. Wera Festner wird von Bundespräsident Johannes Rau mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland in Berlin für ihre Arbeit als Vorsitzende des Kreislandfrauenvereins Ludwigslust geehrt.
2004
13. März. Die Johannes Gillhoff Gesellschaft führt mit zahlreichen Ehrengästen einen Festempfang aus Anlass des 10jährigen Bestehens in der Kulturscheune durch. Der NDR-Radio MV überträgt die Veranstaltung, auf der Hartmut Brun Gesprächspartner des Moderators Manfred Brümmer ist und Ekkehard Hahn vom Mecklenburgischen Staatstheater aus dem Roman Jürnjakob Swehn der Amerikafahrer liest.
13. Juni. Bei der Kommunalwahl wird Wilhard Friel zum Bürgermeister gewählt.
24. September. Die Gemeindevertretung fasst den Beschluss, dass mit Jahreswechsel Glaisin aus dem Amt Ludwigslust-Land ausscheidet und ein Ortsteil von Ludwigslust wird.
31. Dezember. Glaisin hört auf, eine eigenständige Gemeinde zu sein und wird mit Wirkung des 1. Januar 2005 ein Ortsteil von Ludwigslust.